Rollrasen-960x500_c

Rollrasen Verlege- und Pflegeanleitung

Bodenvorbereitung

Durch die korrekte Bodenvorbereitung wächst der Rollrasen schnell an und kann sich langfristig gut entwickeln.

Schritt 1: Ist noch alter Rasen vorhanden, muss dieser samt Rasensode entfernt werden. Kleinere Flächen können mit Spaten oder Wiedenhopfhacke abgetragen werden. Für größere Flächen Sollte eine Rasenschälmaschine oder ein Bagger eingesetzt werden. Ist der alte Rasen entfernt gilt es, den Untergrund von Wurzeln, Steinen und Unkraut zu befreien. Alle Steine die größer als ein 2€ Stück sind sollten oberflächlich entfernt werden. Die Harke oder ein Rechen sind bei dieser Arbeit hilfreich.

Schritt 2: Nun wird der Boden aufgelockert, damit der Rollrasen problemlos einwurzeln kann und das Wasser gleichmäßig auf der Fläche absickert. Dazu wird die Erde Spatentief umgegraben oder mit einer Bodenfräse gelockert. Steine und Wurzeln die beim Umgraben ggf. zum Vorschein kommen sind zu entsorgen.

Schritt 3: Der aufgebrochene Boden wird jetzt mit einem Rechen grob eingeebnet. Anschließend kann, falls notwendig, die Bodenqualität verbessert werden. Wir empfehlen den Einsatz von Rasentragschicht um die Bodenqualität zu verbessern. Das Spezialsubstrat speichert Wasser bei zugleich guter Dränfähigkeit und Durchlüftung. Es werden ca. 2,5 Kubikmeter pro 100qm Rasenfläche oberflächlich eingearbeitet. Bei sehr sandigen Böden kann zudem Mutterboden und bei sehr lehmigen Böden Sand verteilt und eingearbeitet werden. Wenn die Fläche nun eingeebnet ist, sollte der Boden ca. 1- 1,5 cm unter der gewünschten Oberkante (Terrasseneinfassung, Mähkante etc.) liegen. Mulden und Vertiefungen können nach dem Verlegen des Rollrasens nicht mehr ausgebessert werden. Daher ist hier sorgsames Arbeiten wichtig.

Schritt 4: Nun wird die Fläche mit einer mit Wasser gefüllten Walze verdichtet. Dazu die Walze mehrmals längs und quer über den Boden rollen, bis dieser nicht mehr absackt. Die Fläche sollte jetzt gleichmäßig eben und ca. 2 cm unterhalb von Mähkante/ Terrasseneinfassung etc. sein.

Startdünger einarbeiten

Schritt 1: Bevor der Rollrasen verlegt wird, sollte ein Startdünger, z.b. Rasofert Rasendünger mit Langzeitwirkung, gleichmäßig auf der Fläche verteilt werden. Dieser beschleunigt das Anwachsen und versorgt den Rollrasen in den ersten acht Wochen mit allen wichtigen Nährstoffen. Besonders gleichmäßig lässt sich der Dünger mit einem Streuwagen oder einem Handstreugerät ausbringen. Bitte unbedingt die Düngemenge gemäß der Herstellerempfehlung beachten! Bei Überdüngung oder ungleichmäßiger Ausbringung besteht für den Rasen Verbrennungsgefahr.

Schritt 2: Der Rasendünger wird nun auf der Fläche mit einem Rechen leicht eingearbeitet, sodass eine ebene, fein krümelige Oberfläche entsteht.

Schritt 3: Sehr trockene und staubige Böden sollten kurz vor der Verlegung mit einem feinen Wasserstrahl leicht befeuchtet werden.

Rollrasen verlegen

Wichtig! Der Rollrasen muss innerhalb 24 Stunden nach der Anlieferung oder Abholung verlegt sein. Besser ist natürlich eine sofortige Verarbeitung. Bei einer längeren Zwischenlagerung sollte der Rollrasen möglichst im Schatten aufgerollt und feucht gehalten werden.

Schritt 1: Der Rasen wird im Verbandsystem verlegt. Das bedeutet Stoß an Stoß dicht aneinanderdrücken. Es dürfen keine Fugen zwischen den Bahnen verlaufen - gleichzeitig sollen die Rasenbahnen sich aber auch nicht überlappen. Die ersten Bahnen Rollrasen idealerweise entlang der längsten Seite der Rasenfläche verlegen, da so weniger Schnittarbeiten notwendig sind. Bei der zweiten Reihe beginnt man mit einer abgeschnittenen halben Rolle, um Kreuzfugen zu vermeiden.

Schritt 2: Beim Verlegen ist darauf zu achten, dass die Rasensoden auch gut an den Rändern anschließen. Die vorbereitete Fläche sowie der schon verlegte Rollrasen sollten nicht betreten werden, um Trittspuren und punktuelle Verdichtung zu vermeiden. Dazu empfiehlt sich der Einsatz von Schalbrettern. Auf diesen kann man sich immer weiter vorarbeiten.

Schritt 3: Zu große Stücke, Endstücke und Formen können mit einem Messer oder einer Rebschere zugeschnitten werden. Damit gelingt die Anpassung an runde Beet- oder Wegränder ebenso wie die Kürzung der Rasensoden am Ende einer Bahn. Größere Reststücke von mindestens 1/4 qm finden dann am Anfang der nächsten Bahn oder anderen Stellen wieder Verwendung. Zu kleine Stücke sollten nicht verwendet werden, da diese schnell austrocknen.

Schritt 4: Nachdem die Fläche vollständig belegt ist, die Randbereiche zugeschnitten und die Schalbretter entfernt sind, muss der Rollrasen längs und quer angewalzt werden. Die Rasensode muss überall Bodenkontakt haben um anwachsen zu können.

Schritt 5: Fast geschafft! Jetzt werden die platt gedrückten Halme mit einem Besen vorsichtig aufgestellt damit Luft, Wasser und Sonnenlicht besser an die Grasnarbe gelangen.

Schritt 6: Nun muss der frisch verlegte Rasen sofort mit 15-20 Liter Wasser pro Quadratmeter intensiv bewässert werden. Bei größeren Rasenflächen sollten fertige Teilbereiche unmittelbar bewässert werden. Die Wassermenge von 15-20 Liter pro Quadratmeter benötigt der Rasen auch in den nachfolgenden 10 Tagen jeden Tag.

Rasen pflegen

Damit der Rasen gut anwächst und lange gesund und schön bleibt, gilt es die nachfolgenden Pflegehinweise zu befolgen:

Direkt nach dem Verlegen: In den ersten zehn Tagen nach dem Verlegen wird der Rasen täglich mit 15-20 Liter Wasser pro qm bewässert. In dieser Zeit sollte der Rasen, wenn überhaupt, nur vorsichtig betreten werden. Nach ca. 14 Tagen ist der Rasen dann schon leicht angewurzelt. Nach 7-8 Wochen ist der Rasen dann i.d.R. voll belastbar.

Rasen mähen: Nach 7-10 Tagen sollte der Rasen das erste mal per Hand gemäht werden. Hierzu sollte unbedingt ein Rasenmäher mit scharfen klingen verwendet werden. Beim ersten Schnitt wird der Rasen um maximal 1/3 auf eine Höhe von ca. 4-5 cm eingekürzt. Ein zu tiefer erster Schnitt schadet dem Rasen. Nach 2-3 Tagen kann dann nochmals auf die gewünschte Rasenhöhe etwas tiefer geschnitten werden. Anschließend sollte der Rasen während der Wachstumsphase von März-Oktober im wöchentlichen Rhythmus gemäht werden. Die regt das Blattwachstum an und sorgt für einen schönen, dichten Rasen. Wir empfehlen eine Rasenhöhe von mindestens 2,5 cm. Im Hochsommer darf der Rasen etwas länger werden, bis ca. 4 cm, um sich selbst besser zu schattieren. Bei den ersten drei Mähvorgängen sollte das Schnittgut nicht auf dem Rasen liegen gelassen werden um Fäulnisbildung zu vermeiden. Nach dem maschinellen Schnitt kann wenn gewünscht ein Mähroboter die regelmäßige Arbeit übernehmen. Die ersten beiden Schnitte nach dem Winter sollten wenn möglich ebenfalls zuerst mit einem konventionellen Mäher vorgenommen werden, bevor wieder ein Mähroboter eingesetzt wird.

Bewässerung: In den ersten 10 Tagen muss der Rasen ständig feucht gehalten werden. Eine ausreichende Wasserversorgung ist die wichtigste Pflegemaßnahme für den neuen Rasen und muss daher sehr sorgfältig erfolgen. Mangelnde Bewässerung kann zu unschönen Fugen zwischen den einzelnen Bahnen und zu Trockenschäden in der Rasennarbe führen, die später nur schleppend verwachsen. Nach dem ersten Anwachsen, ca. 10-14 Tage nach dem Verlegen, ist der Rasen schon leicht angewurzelt und die Bewässerungsintensität kann auf 2-3x wöchentlich in Trockenperioden reduziert werden. Die Wassermenge pro Bewässerungsdurchgang bleibt bei 15-20 Liter pro Quadratmeter. Die Wassermenge lässt sich am Besten mit einem Regenmesser kontrollieren. Für eine gleichmäßige Beregnung sollte unbedingt eine Bewässerungsanlage eingesetzt werden. Ein gleichmäßiges Gießen mit der Hand ist kaum möglich. Da gerade im Sommer die Verdunstung in der Mittagszeit sehr hoch ist, empfehlen wir die Bewässerung von Rasenflächen am frühen Morgen.

Düngen: Ca. 6-8 Wochen nach dem Verlegen sollte der Rasen das erste mal mit organisch-mineralischem Dünger gedüngt werden. Anschließend wird jährlich 3-4 mal gedüngt. Die erste Düngung erfolgt ca. Mitte März dann im Mai, bei Bedarf im Juli und wieder im September idealerweise mit einem speziellen Herbstdünger. Beim Düngen die Mengenvorgabe der Hersteller beachten und den Dünger gleichmäßig mit einem Düngestreuer ausbringen. Wichtig: Nach dem Düngen den Rasen durchdringend bewässern, damit sich der Dünger vollständig auflöst. Ansonsten drohen Verbrennungen an den Halmen.

Vertikutieren und Aerifizieren: Erfahrungsgemäß müssen frisch angelegte Rasenflächen in den ersten 1-2 Jahren nicht zwingend aerifiziert oder vertikutiert werden, da die Bodenverdichtung und Moosbildung i.d.R. noch nicht sehr stark sind. Grundsätzlich kann der Rasen aber während seiner Wachstumsphase im Zeitraum von April bis September vertikutiert und aerifiziert werden. Wir empfehlen das Vertikutieren und Aerifizieren im Bedarfsfall Anfang April, ca. drei Wochen nachdem der Rasen das erste mal gedüngt und mindestens schon zweimal gemäht wurde. Der Rasen sollte zunächst tief gemäht und anschließend längs und quer vertikutiert werden. Dann aerifizieren Sie die von abgestorbenen Rasenresten, Moos und Mulch gesäuberte Rasenfläche und sanden diese im Anschluss. Zum sanden verwenden Sie idealerweise ca. 5 Liter Quarzsand/ qm Rasenfläche. Durch dieses Vorgehen wird der Boden gut durchlüftet, die Wasserverteilung wird verbessert und das gleichmäßige Rasenwachstum angeregt. Ggf. bestehende Lücken im Rasen sollten nach dem Winter durch die o.a. Maßnahmen und die Düngegabe mit Langzeitdünger schnell wieder zuwachsen. Wenn größere kahle Stellen bestehen, können diese nach o.a. Maßnahme mit einer Rasen Nachsaat geschlossen werden.

Ähnliche Berichte

Nur Notwendige speichern
Alle akzeptieren